Bevor
es zum nächsten Surfer Paradies nach Byron Bay ging, legten wir einen
Zwischenstopp im winzigen 450 -Einwohner Dörfchen Nimbin ein. Nimbin liegt 40km
von der Küste entfernt. Der Weg dorthin war eine schöne Abwechslung zur
sonstigen Küstenstraße. Entlang riesiger Wälder und grüner Wiesen führte uns
eine kurvige Straße zum Ziel. Der Ort besteht quasi aus einer etwas größeren
Straße, an der sich Cafés, alternative Shops, Bioläden oder Heilpraktika
befinden. Innerhalb von zehn Minuten schafft man es jedoch alles gesehen zu
haben. Man bekommt trotz dem starken Tourismus einen kleinen Eindruck von dem
Leben einer Hippi Kommune.
Natürlich mussten wir auch hier einen Platz zum Schlafen finden. Kein
Problem in einem Hippi Dörfchen, wen kümmert’s, dachten wir. Aber an jeder Ecke
standen Schilder, dass es nicht erwünscht sei dort wild zu campen – von wegen
Hippie Lifestyle und Freiheit! Doch dank Wiki Camp, fanden wir auch wieder
einen schönen Stellplatz sogar im Grünen auf einem sogenannten Showground. Die
Showgrounds, auf den normalerweise Pferderennen oder dergleichen Events
stattfinden, werden an freien Tagen Campern für einen geringen Preis zur
Verfügung gestellt.Nachts
bewunderten wir die unzähligen Sterne und merkten das erste Mal, dass es nachts
auch extrem kalt in Australien werden kann. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir eigentlich
ausschließlich auf dem Showground mit einem anderen deutschen Pärchen. Während
wir eines Nachmittags durch den Ort schlenderten, trafen wir tatsächlich auf
zwei Engländern, mit denen wir in Vietnam zusammen gereist waren. So klein ist
die Welt. Total verrückt sich in einem so großen Land wie Australien zufällig
zu begegnen.
Nach
zwei Tagen im kleinen Hippi Dorf ging die Reise weiter in die Küstenstadt Byron
Bay – natürlich auch ein Surfer Paradies
mit zahlreichen schönen Strände. Wir entschieden uns gegen den Hauptstrand und für
eine kleine Bucht etwas abseits - Watego Beach. Da es im gesamten Ort strikt
untersagt ist zu campen, verbrachten wir unsere zwei Nächte an einer Autobahn
Raststätte, nur 7km von Stadtzentrum entfernt. Da dieser Platz nun wirklich
nicht gerade schön war, entschieden wir uns früh morgens direkt an den Strand
zu düsen und dort mit wunderschöner Aussicht zu frühstücken. Anschliessend
stürzten wir uns in die Wellen und waren mal wieder am üben auf unserem etwas
zu kleinen Surfboard. Mittlerweile merkten wir, dass eine Nummer größer
vielleicht doch für den Anfang besser gewesen wäre. Stabilität auf dem Brett zu
finden war extrem schwer und ich befand mich noch in dem Stadium die Balance
beim herauspaddeln zu halten. Mit der Unterstützung von unserem Surflehrer auf
Bali war diese Sportart doch um einiges leichter. Aber Hauptsache es macht
Spaß.
Abends gönnten wir uns mal wieder
einen Kinobesuch. Diesmal entschieden wir uns für den deutschen Film die
Bücherdiebin. Der Film welcher im Allgemeinen über die Nazizeit in Deutschland
handelt, war gut. Amüsant war jedoch, dass die Stimmen natürlich ins Englische
mit einem deutschen Akzent synchronisiert wurden. Dies hörte sich teilweise
ultra komisch an. Wir hofften, dass wir uns nicht auch so anhören würden.
So langsam mussten wir etwas mehr
Gas auf unserer Route geben. Es lagen noch über tausend Kilometer vor uns und
wir hatten nur noch 12 Tage unseren Van. Also auf ging es Richtung Yamba zu den
sogenannten Blue Pools, einen Tipp den wir zwischendurch bekommen hatten. Die
Blue Pools bestehen aus Süßwasser und liegen direkt vor dem Meer. Das Highlight
sind jedoch die Felsen vor den Pools, von denen man ins Wasser springen kann.
Es gibt drei Möglichkeiten. 6 Meter, 8 Meter und 12 Meter. Eigentlich wollte
ich nirgends hinunter springen aber nachdem Fabian sich dann doch getraut
hatte, die 6 Meter zu springen, stürzte ich mich ebenfalls hinunter. Leider war
ich nur so aufgeregt, dass ich vergessen habe mich mit der Go Pro zu filmen.
Ein zweites Mal wollte ich dann aber ungern springen. Die Nacht verbrachten wir
im schottischen Nachbarort Maclean, den wir auch über Wiki Camp herausgefunden
hatten. Wirklich ein traumhafter Stellplatz. Direkt an einem Fluss genossen wir
einen wunderschönen Sonnenuntergang und wurden Zeuge eines grandiosen
Naturspektakels. Bei Einbruch der Dämmerung flogen zehntausende, und ich
übertreibe nicht, Fledermäuse bzw. Flughunde über den Fluss Richtung Horizont.
Ein atemberaubendes Bild.
Aufgrund des aufkommenden
Zeitdrucks, verließen wir das sonst eher unauffällige Dorf schnell weiter
Richtung Sydney. Morgens stoppten wir in Coffs harbour um uns dort wieder aufs
Surfboard zu werfen.
Anschliessend ging es direkt weiter nach Port Macquaire wo wir einen wunderschönen Strand, den Lighthouse Beach entdeckten. Wir spazierten am Strand entlang und natürlich war Fabian dies etwas zu langweilig. Aber wozu gibt es hohe Felsbrocken im Wasser – Richtig, damit Fabian dort hochklettern kann. Glücklich, dass er wieder heile neben mir stand, ließen wir den Abend dann doch noch romantisch beim traumhaften Sonnenuntergang ausklingen.
Noch am selben Tag fuhren wir nach Port Stephens wo uns der nächste unglaubliche Strand erwartete. Auch hier konnten wir die Nacht direkt am Strand verbringen und hatten eine 1a Aussicht. Das sind dann wirklich die Momente wo man froh ist, dass man in seinem Wagen an so einem schönen Ort schlafen kann und nichts für diese Aussicht bezahlen muss. Generell ist es sehr schön in Australien, dass auf Grund der ganzen Nationalparks und Naturschutzgebiete es kaum Hotels in diesen Lagen gibt. Natürlich existieren auch Stellplätze wie z.B. ein ekeliger Rasthof an der Autobahn wo man gerne ein Hotel gehabt hätte. Aber bis jetzt können wir uns nicht beschweren und hatten bis auf das eine Mal in Surfers Paradise auch keine Probleme mit Rangern. Auch ist festzuhalten, dass wir die schönsten Strände eigentlich nicht in bekannten Zielen wie Byron Bay vorfanden sondern in touristisch weniger entwickelten Orten wie eben Port Macquaire oder Port Stephens. In letzterem findet man neben dem atemberaubenden Strand in Anna Bay die größte Sanddüne der südlichen Hemisphäre. Entweder man reitet mit Kamelen durch die sogenannte Wüste oder man schnappt sich ein Sandboard und surft die Dünen hinunter.
Wir entschieden uns fürs letztere. Wir konnten für 20 Dollar solange Sandboarden wie wir wollten, aber nach gut einer Stunde kam ein riesiger Bus Chinesen und wir entschieden uns zurück zum Strand zu fahren.
Leider musste Fabian noch zum Zahnarzt. Zum Glück lief alles problemlos und er war total begeistert von der freundlichen Ärztin. Er erhielt sogar eine Sonnenbrille, damit das Licht bei der Behandlung nicht blendet sowie eine Betäubung in Form einer Salbe für die Narkose Spritze, damit man wirklich rein gar nichts spürt. Er möchte nun nur noch in Australien zum Zahnarzt.
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