Australia Part II: Sunshine Coast and Gold Coast

Nach unserem entspannten Wochenende in Townsville ging es auf direktem Weg zurück nach Airlie Beach, wo unser Traumschiff auf uns wartete. 


Doch bevor es auf die hohe See hinausging, erkundeten wir den kleinen Ort etwas genauer. Direkt bei der Ankunft waren wir überwältigt von den verschiedenen türkistönen die das Meer einem hier bietet. Man hatte sofort das starke Verlangen in dieses wunderschöne Wasser hinein zu springen. Leider, wie Fabian schon erklärt hatte, war dies aufgrund der Seewespen nicht möglich. Aus diesem Grund haben die Australier eine große Lagune vor das Meer gebaut, die für alle frei zugänglich ist und die einem die Möglichkeit bietet sich abzukühlen. 

Nach einem Tag an der Lagune freuten wir uns nun, dass es endlich auf die berühmten Whitsunday Islands ging. Wir parkten unseren geliebten Van sicher auf einem Parkplatz, bevor uns der Bus zum Hafen brachte. Wie zu erwarten, war quasi unsere gesamte Reisetruppe, bis auf eine australische Familie, ein amerikanisches und ein dänisches Paar, deutsch. Unser Segelschiff, die Solway Lass, wurde im Jahr 1902 aus deutschem Stahl gebaut und ist somit zehn Jahre älter als meine geliebte Titanic. Das Schiff, welches zweitweise Adolf genannt wurde, diente im ersten und zweiten Weltkrieg als Transportschiff und wurde danach von einem australischen Geschäftsmann gekauft. Es hat also schon so einiges erlebt. Nun segelt es durch die Whitsunday Islands und schreibt dort ein weiteres Stück Geschichte. 



Nach einer herzlichen Begrüßung wurden uns unsere Kabinen zugewiesen. Wir hatten das große Glück uns die nächsten drei Nächte mit einem anderen deutschen Pärchen gemütliche 10m² zu teilen. 
Unsere Tage verbrachten wir mit Schnorcheln bzw. tauchen im Great Barrier Reef, chillen am Strand bzw. auf dem Deck der Solway Lass oder mit Seilspringen von Bord des Schiffes. Insbesondere das Schnorcheln war ein Traum, die Korallen waren kunterbunt und tausend bunte Fische inklusive Nemo Fischen schwammen um einen herum und waren ganz und gar nicht scheu. Wir machten Bekanntschaft mit einer wunderschön gemusterten Schildkröte und schwammen einige Minuten mit ihr gemeinsam durchs Meer. Ein unvergessliches Erlebnis.





Ein weiteres Highlight war natürlich der Whitehaven Beach. Nur dort und auf Fraser Island gibt es so weißen Sand. Er besteht aus 99,9% Quartz und wurde zur Herstellung des Hubble Teleskop benutzt. Es war mit Abstand der schönste Strand auf der bisherigen Reise. Allein das Farbenspiel des Meeres und der feine Sand sind schon unbeschreiblich. Hinzu kam noch, dass zahlreiche Rochen im klaren Wasser herumirrten. Fünfmal pro Tag zauberte unser Chefkoch Dave kulinarische Köstlichkeiten für uns. Frühstück, Mittagessen, Nachmittagssnack, später Nachmittagssnack und Abendessen – es fehlte uns an nichts. Der Ausflug war einfach rund herum perfekt.



Zurück am Festland ging die Reise weiter Richtung Süden. Der nächste Ort waren die kleinen Zwillingsörtchen Agnes Water und Town of 1770, die zusammen 1620 Bewohner zählen. Passend zum australischen Nationalfeiertag rechneten wir mit irgendeiner Feierlichkeit zu diesem Anlass, gerade da wir uns an einem Ort befanden an dem Herr Cook als erstes auf Australien traf. Diesbezüglich wurden wir jedoch enttäuscht- bis auf ein kleines Dorffest hatte die Stadt nichts zu bieten. Wir verbrachten die Nacht im Nationalpark und bekamen Besuch in unserem Van von einem sehr ekeligen kleinen Wesen. Da man ja in Australien nie wissen kann, ob es sich gerade um ein giftiges Tier handelt, versuchten wir sehr vorsichtig ihn zu entfernen – mit Erfolg. Es stellte sich heraus, dass es ein sogenannter Hundertfüßer war, welcher tatsächlich giftig, wenn auch nicht lebensbedrohlich, ist.

Geschockt von unserer Begegnung mit dem Hundertfüßer verließen wir direkt am nächsten Morgen den Nationalpark und fuhren weiter nach Hervey Bay. Hervey Bay dient als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Fraser Island – der größten Sandinsel der Welt. Fraser Island ist 124 km lang, durchschnittlich 15 km breit und umfasst 1840 km² (im Vergleich: Rügen ist etwa halb so groß).


Auf unserem Tagesausflug dorthin cruisten wir mit sieben weiteren Touris in unserem SUV über die Insel. An der Ostküste der Insel liegt der 75-Mile-Beach. Er gilt als offizieller Highway und dient zugleich als Flughafen für Kleinflugzeuge. Es macht auf jedenfall echt viel Spaß am Strand zu fahren. Fabian hatte sich einen Tag zuvor eine Go Pro gekauft, so dass wir das ganze Spektakel auch filmen konnten. Demnächst gibt es also auch Videos von uns zu sehen. Das Baden im Meer ist lebensgefährlich, da dort tückische Strömungen herrschen, die Gewässer sehr schnell tief werden und Haie in dem Gebiet leben. Aus diesem Grund verzichteten wir auch darauf in den sogenannten Champagner Rocks zu baden. Diese Felsen bilden eine Art Pool im Ozean, da die Wellen jedoch so hoch waren, wurde uns vom Baden abgeraten. 



Zum Abkühlen nutzen wir den bekanntesten von den 200 Süßwasserseen, die es auf der Insel gibt – Lake McKenzie. Das Wasser war eiskalt und super klar. Eine wirklich schöne Abkühlung.

Wir hatten das große Glück an diesem Tag mit einem Dingo Bekanntschaft zu machen. Dingos – eine Mischung aus Hund und Fuchs, sehen super süß aus, können jedoch extrem gefährlich sein. Somit betrachteten wir die zwei Dingos aus unserem SUV heraus.


Der nächste Tag begann bereits um 5 Uhr morgens, da wir in Tin Can Bay, Delfine beobachten wollten. Pünktlich um halb 8 erreichten wir den Hafen von Tin Can Bay und wurden direkt von zwei Delfinen begrüßt. Einer von beiden kommt bereits seit 23 Jahren morgens zwischen 7 und 8 Uhr in den Hafen um dort gefüttert zu werden. Dieser Delfin entscheidet wen und wie viele Delfine er mit sich bringt. Wir durften uns mit den Füßen ins Wasser stellen und konnten somit aus nächster Nähe diese wunderschönen Tiere beobachten. Es schien so als würde der gelbe Unterwasserstab von Fabians Go Pro die Delfine anlocken, denn fast die gesamte Zeit schwammen sie ca. einen Meter vor uns herum. Die Fütterung der Delfine an sich, kann man sich auch sparen. Jeder bekommt ein kleines Stück Fisch in die Hand und darf es dem Delfin reichen.


Rainbow Beach, der Nachbarort von Tin Can Bay, hat eine riesige Sanddüne, die wir einige Stunden erforscht haben. Aber wie mir soeben auffiel haben wir hiervon nur Videos. Also müsst ihr noch ein bisschen abwarten, bis Fabian den Film erstellt hat. Da das Wetter leider auf Grund des Zyklons im Norden schlecht war, verbrachten wir die restliche Zeit im Reisebüro mit Gratis WLAN.


Zum Glück hatte der Zyklon keine großen Auswirkungen für unsere Region, sodass wir bei guten Wetter Surfer’s Paradise erreichten. Bepackt mit unserem frisch erworbenen eigenen Surfboard, machten wir uns direkt auf den Weg zum Strand. Der Strand ist super lang, nur zum Surfen war er für uns beide leider noch nicht geeignet. Das Meer war derart unruhig, dass Fabian sich die meiste Zeit unter Wasser befand und ich mich erst gar nicht ins Wasser traute. In der nächsten Nacht wurden wir um 4 Uhr vom Ranger aufgeweckt („Government Council – Open the door“) – meine Horrorvorstellung wurde wahr. Zum Glück blieb es bei einer Verwarnung und er gab uns sogar noch einen Tipp wo wir nachts legal umsonst stehen dürfen. Dort lernten wir das sogenannte deutsche Dorf kennen. Ca. 15 Deutsche hatten sich bereits seit 3 Wochen auf diesem Parkplatz bzw. Sandwiese mit ihren Campern niedergelassen. Fabian und ich begrüßten die Deutschen indem wir uns im Sand fest fuhren und erst einmal ihre Hilfe benötigten. Nachdem weder schieben noch Sand wegbuddeln hilf, kam uns ein junger Australier mit seinem SUV zur Hilfe. Nachdem er uns herausgezogen hatte, mussten wir feststellen, dass wir vergessen hatten, die Handbremse zu lösen. Wahrscheinlich wären wir sonst auch einfacher herausgekommen. Gut, dass das die Autovermietung nicht gesehen hat.


Der nächste Ort auf unserer Route hiess Coolongata – ebenfalls ein sogenanntes Surfer Paradies. Am sogenannten Danger Point, nahmen Surfer zusammen mit Delfinen die hohen Wellen. Ein wirklich kurioses Bild. 


Neben chillen am Strand und kleinen Surfversuchen meinerseits, guckte ich meinen ersten kompletten Superbowl in Coolongatta. Mit einer Cola, da Bier und Chicken Wings für uns nicht bezahlbar waren, verbrachten wir vier Stunden in einem Pub. Ich war zeitweise die einzige Frau. Ich muss zugeben,dass es die ersten Stunden sogar Spaß gemacht hat;) 

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