Bula everyone!
Mitten im
pazifischen Ozean liegt unser nächstes Ziel – der Inselstaat Fidschi. 332 kleine
Inseln von denen nur 110 bewohnt sind. Die nordwestliche Inselgruppe Yasawa
Island besteht aus sieben Hauptinseln mit kleinen bewohnten Dörfern und
zahlreichen Eilanden ohne Siedlungen. Ein Katamaran fährt jeden Tag an den
Inseln entlang und bringt die Touristen zu den unterschiedlichsten Zielen, je
nachdem welches Paket sie gebucht haben.
Nach sieben Wochen campen in
Australien freuten wir uns nun auf elf Tage totale Entspannung. Wir buchten 7
Tage Insel Hopping inklusive Verpflegung und Unterkunft. Sozusagen eine
Pauschalreise mit Vollpension. Wir machten Urlaub vom Reisen. Aber dies war nicht
der einzige Grund unserer Freude, Domi aka Eumel war knappe 22 Flugstunden
unterwegs um seinen Jahresurlaub mit uns im Paradies zu verbringen. Damit ich
nicht alleine mit diesen beiden Chaoten sein musste, entschied sich eine
Internetbekanntschaft von Eumel spontan ihn zu begleiten. Eine genauere
Beziehungsanalyse der beiden würde den Rahmen dieses Blogeintrages aber
sprengen. Somit waren wir für die nächsten dreieinhalb Wochen zu viert
unterwegs.
Aber nun von Anfang an. Eine
traditionelle Band in Hawaiihemden begrüßte uns stimmgewaltig um 6 Uhr morgens vor
der Immigration am Flughafen. Das nenn ich mal Einsatz für den Tourismus,
sofort waren wir in Urlaubsstimmung. Egal wohin wir kamen, die Menschen
begrüßten uns sehr freundlich und waren extrem hilfsbereit. Da Dominik erst
einen Tag später anreiste, verbrachten wir die ersten beiden Nächte auf der
Hauptinsel, Viti Levu, wo wir in der Zwischenzeit Domi’s Bekannte Nina
kennenlernten. Nachdem wir am nächsten Tag zu viert waren, konnte das Abenteuer
Fiji starten. Die Tatsache, dass ein schwerer Zyklon in unsere Richtung zog,
beunruhigte mich ein wenig. Die Dame beim Check In wies uns darauf hin, dass
eventuelle Evakuierungen in den nächsten Tagen möglich sein könnten. Diese
Aussage beruhigte mich natürlich extrem. Die Jungs hingegen dachten schon über
Helikopter Flüge und Go Pro Fotos im Fall eines Tropensturms nach. Aber erst
einmal startete unsere Trip mit einer sonnigen 3 ½ stündigen Bootsfahrt zu
unserer ersten Insel. Dies war jedoch das letzte Mal für die nächsten 3 Tage,
dass wir die Sonne so lange gesehen haben. Das Mantaray Resort welches auf
unserer ersten Insel lag begrüßte uns ebenfalls mit einem traditionellen Lied
und einem lauten „Bula“. „Bula“ ist quasi das wichtigste Wort auf Fij. Ursprünglich
steht es für „leben“ aber es wird von den Einwohnern ebenso zur Begrüßung oder
zum Ausdruck von Freude benutzt. Das Resort ist berühmt für sein Riff direkt am
Strand, in welchem man ab Mai mit 3 -4m großen Mantarochen schnorcheln kann. Leider waren wir für dieses Ereignis etwas zu früh da, dennoch waren wir
begeistert von der Unterwasserwelt. Zahlreiche blaue Seesterne, bunte Fische,
Nemos und farbige Korallen waren überall zu finden.
Das Resort, welches
komplett aus Holz gebaut ist, versorgt sich komplett alleine. Es gab Strom und
sogar Wifi. Das Trinkwasser wurde aus Meerwasser hergestellt. Es schmeckte auch
echt nicht schlecht, nur leider haben wir es alle, bis auf Nina, nicht
vertragen. Die Lage des Resorts ist wunderschön. Es gibt mehrere Doppelzimmer,
eine Bar und eine Chill Area direkt am Strand. Das Restaurant ist in einen
kleinen Hügel hineingebaut, genauso wie das Mehrbettzimmer, in welchem wir uns
befanden. Um auf die andere Seite der Insel zu gelangen braucht man ca 5
Minuten zu Fuss. Die sanitären Anlagen waren eco friendly. Das heisst es gab
natürlich nur kaltes Wasser zum Duschen unter freiem Himmel und keine
Klospüulung sondern eine Art Plumsklo. Dennoch war alles extrem sauber und
geruchsfrei. Das Highlight jedoch war das Essen. Nach einem leckeren
Frühstücksbuffet, hatten wir mittags die Möglichkeit aus dreizehn Gerichten zu
wählen. Das Abendessen wurde dann mit einem Vier- Gänge Menü getoppt. Hierbei
gab es wirklich nichts auszusetzen. So gut habe ich lange nicht mehr gegessen.
Auf Grund des Wetters verbrachten wir viel
Zeit in der überdachten Chill Area am Strand oder im Wasser, da man hier ja
bekanntlich eh schon nass ist. Fabian und Dominik entschieden sich für einen
Tauchgang. In Fiji hat man die Chance Haie zu sehen, da wir einen Tag zuvor ein
Mädchen getroffen hatten, die 4 Haie gesehen hat, musste Fabian natürlich
schnell unter Wasser. Leider war auf Grund des Zyklons die Strömung zu stark um
Haie zu sichten, dennoch war der Tauchgang lohnenswert. Abends gab es ein
Krabbenrennen. Jeder bekam seine eigene Krabbe und hatte ca. 5 Minuten Zeit diese
zu trainieren. Fabians Krabbe gewann das Rennen und wir erhielten einen Gratis
Cocktail. Bei Bier und Whiskey ließen wir die Abende in gemütlicher Runde
ausklingen und machten Bekanntschaft mit einem Pärchen aus Israel mit denen wir
die restliche Zeit in Fiji verbrachten.
Nach zwei Tagen wartete das
Krovou Resort auf uns. Natürlich wurden wir auch hier mit einem Ständchen
begrüßt. Diesmal war die Insel etwas „größer“ und wir teilten uns den Strand
mit einem weiteren kleinen Resort. Leider war das Wetter nach wie vor schlecht.
Positiv war nur, dass der Zyklon seine Richtung gewechselt hatte und somit wohl
keine Evakuierungen bevor standen. Die Familie, der das Resort gehörte, kümmerte
sich jedoch um uns Touris und versuchte uns bei
Aktivitäten wie Armbänder flechten aus Kokosnuss Blättern bei Laune zu
halten. Und das mit Erfolg. Wir Mädels
waren fleißig am flechten während Fabian lernte Kokusnüsse zu öffnen oder
Dominik einfach das Meer und die Umgebung genoss.
Denn auch wenn das Wetter
schlecht war, die Landschaft war dennoch einzigartig und jeden Abend zeigte
sich der Himmel von seiner schönsten Seite. Aber seht selbst.
Abends führten die Einwohner eine
traditionelle Tanzshow vor. Am Ende mussten wir alle gemeinsam einen Sonnentanz
einüben und tanzen, damit der Zyklon endlich verschwindet. Während wir uns
quasi alle zum Affen machten, fing es doch tatsächlich an zu regnen – was für
ein Omen. Am nächsten Tag schien dann aber tatsächlich für ein paar Stunden die
Sonne. Mittlerweile waren wir alle mental angekommen und lebten nach Fiji Time. Das heisst, es gab keine Uhrzeit und wir lebten in den Tag hinein. Wir
tauschten Bett gegen Hängematte oder Buch gegen einen Mittagsschlaf. Nach weiteren
zwei Tagen ging es zurück auf den Katamaran, der uns zu unserer letzten Insel
brachte.
Unser Mitbewohner |
Das Safe Landing Resort war
unsere kleinste Unterkunft. Wir hatten ein Vier- Bett Zimmer direkt am Strand. Und
endlich spielte auch das Wetter mit und die Sonne kam heraus. Das Meer
erstrahlte in unglaublich vielen türkistönen und die nächste Stunde waren alle
nur damit beschäftigt Fotos zu schießen. Wir verbrachten den Tag in der
Hängematte und genossen die Sonne. Dominik und Fabian versuchten sich am
Nachmittag noch relativ erfolglos im Speerfischen. Das familiengeführte Resort
liegt auf einer größeren Insel auf welcher sich sogar ein kleines Dorf mit 300
Einwohnern befindet. Uns wurde angeboten am Sonntagmorgen mit in die Kirche zu
gehen und somit einen Eindruck vom wahren Leben auf Fiji zu erhalten. Natürlich
ließen wir uns diese Chance nicht entgehen. In dem kleinen Dorf gibt es gleich
drei Kirchen. Wir waren in der größten zur Gast. Nachdem uns der Pastor auf
Englisch begrüßt hatte, haben wir eigentlich nichts mehr verstanden, da der
Gottesdienst komplett auf Fidschianisch stattfand. Es wurde viel gesungen und
eigentlich jeder wurde in den Gottesdienst mit einbezogen.
Am nächsten Tag buchten wir einen
Schnorchelausflug in die Blue Lagoon um die Unterwasserwelt zu entdecken. Das
Riff war wunderschön und wir wurden quasi umzingelt von unendlich vielen bunten
Fischen. Nach dem Schnorcheln entspannten wir an einem der schönsten Strände,
die ich je gesehen habe. Und in letzter Zeit hatten wir viele Strände gesehen,
doch dieser Strand war wie gephotoshopt. Klares türkises Wasser, weißer Sand,
unendlich viele Plamen und kaum andere Menschen. Einfach nur paradiesisch.
Nach knapp 4 Monaten traf Fabian
eine folgenreiche Entscheidung; der Bart musste ab. In den letzten Wochen hatte
er viel Anerkennung von anderen Männern auf der Straße erhalten auf Grund
seines langen Bartes; „Great beard, Mate“. Am Anfang war ich zwar strikt gegen
den Bart doch mittlerweile konnte ich ihn mir gar nicht mehr ohne
Gesichtsbehaarung vorstellen. Natürlich hielten wir den Prozess fotografisch
fest und erteilten dem Bart die letzte Ehre in Form einer Seebestattung. Ich konnte ihn im Übrigen nicht davon abhalten sich einen Schnurrbart stehen zu lassen...
Weil es so schön war, hier nochmal ein Sonnenuntergang
Hey ihr zwei, sieht echt hammer cool aus! Ich verfolge fleißig euren Blog und finde ihn sau cool geschrieben. Weiter so und wie man in Holland so schön sagt "veel plezier" Grüße, Caro Sack
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