Etwas verspätet kommt nun auch der Blogeintrag über Myanmar
- dafür als gesammeltes Werk über unseren gesamten 12-tägigen Trip. Im
Gegensatz zu den letzten Posts ist dieses Mal allerdings nicht unsere mangelnde
Motivation schuld an der Misere, sondern der Umstand dass, das Internet (wenn
denn überhaupt vorhanden) eine Geschwindigkeit aufweist die man bei uns noch
aus der 90ern kennt. Das Aufrufen einer einfachen Website kann schon mal einige
Minuten dauern. Vom Streamen oder anderen aufwendigeren Aktionen möchte ich
hier gar nicht anfangen zu reden. Glücksgefühle über eine erfolgreiche
Verbindung gehen einher mit purer Verzweiflung wenn man mal wieder aufs
Internet angewiesen ist.
Dies ist zugleich aber auch der perfekte Einstieg für eine
Charakterisierung des Landes, welches im Norden bereits an China und Indien
grenzt. Diese geographische Lage machte sich während unserer Rundreise stets
bemerkbar. Myanmar ist so ganz anders als Thailand. In vielerlei Hinsicht spürt
man dass sich dieses Land inmitten eines politischen Wandlungsprozess befindet.
Erst 2012 fanden die ersten „semi-demokratischen“ Wahlen statt nachdem über
Jahrzehnte hinweg eine vom Militär geführte Regierung das Land beherrschte. Die
Infrastruktur ist unterentwickelt und hält dem aufkommenden Andrang von
Touristen kaum stand. Millionenstädte wie Mandalay sind regelmäßig von
Stromausfällen betroffen und verfügen kaum über asphaltierte Straßen oder gar
Straßenbeleuchtung. Alles dauert hier irgendwie etwas länger – nicht nur die
Internetverbindungen. Die Suche nach funktionierenden ATMs wird zum Nerven- und
Geduldsspiel sobald einem die Bargeldreserven ausgehen. Auch die meisten Hotels
sind mit westlichen Standards (oder sogar thailändischen Standards) nicht
vergleichbar. Trotzdem verlangen sie häufig horrende Preise da ein kollektives
Unterangebot an verfügbaren Unterkünften herrscht.
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Kathi zwischen Thailand und Myanmar |
Dass dieses Land anders sein würde, bemerkten wir bereits
beim Grenzübergang. Wir wussten vorher nicht wirklich was uns erwartete, da der
Grenzposten von Mae Sai (Thailand) nach Tachileik (Myanmar) erst seit Ende
August 2013 für Touristen passierbar war. Ab ins Blaue dachten wir uns und
machten uns morgens von Chiang Rai per Bus auf zur Grenze. Am Ende war alles
auch ganz entspannt. Die Offiziere waren sehr nett und fragten uns direkt zu
Bayern München und deutschem Fußball aus anstatt uns mit langweiligen Fragen zu
unserer Reise zu nerven. Dennoch ein solcher Grenzübergang ist immer mit dem
Gefühl von Beklommenheit bzw. Unsicherheit verbunden.
Der erste Eindruck von
Tachileik war allerdings grausam – eine wirklich furchtbare Stadt. Sie ist
vergleichbar mit polnischen Grenzstädten vor deren Eintritt in die EU, eine
richtige Schmugglerstadt eben. Tatsächlich wurden uns keine 30 Sekunden nach
Grenzübertritt auch die ersten Viagrapillen uns Zigaretten angeboten. Wir
wollten also nur so schnell wie möglich weiterziehen, ins Landesinnere zu den
interessanteren Plätzen. Leider dürfen Ausländer den Bus durch militärisches
Sperrgebiet nach Mandalay nicht nehmen, weswegen wir noch für denselben Tag
einen Flug mit Myanmar Airways buchen mussten und das wo Kathi es doch so liebt
zu fliegen. Der örtliche Flughafen war super klein, die Wartehalle befand sich
draußen und es gab keinerlei Security Checks.
Auf der Lande- und Startbahn die sich inmitten von Gebirgen befand spielten
zudem auch noch Kinder. All diese Umstände trugen nicht gerade zur Entspannung
von Kathis Gemütslage bei. Zu allem Überfluss lasen wir dann während des Fluges
in der stark veralteten Propellermaschine im Reiseführer das dringend davon
abgeraten wird die besagte Fluggesellschaft zu nutzen aufgrund von schlechten
Sicherheitsstandards. Wie Kathi zu Mute war, muss ich hier nicht weiter
erläutern. Letztendlich haben wir es überlebt und ich kann mich ehrlich gesagt
auch nicht über den Flug oder die Airline beklagen.
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Ein Moench wird feierlich auf dem Rollfeld empfangen |
Aber was macht Myanmar nach all diesen Eindrücken eigentlich
zu einem so interessanten und spannenden Reiseziel? Warum nahmen wir die
Anreisestrapazen inklusive der hohen Kosten auf uns?
Zum einen ist da der Reiz des Neuen, des Unerforschten. Wir
gehörten wahrscheinlich zu den ersten Touristen die diesen Grenzübergang
überquerten. Insbesondere nachdem wir drei Wochen im Backpacker-Paradies
Thailand verbracht haben, waren wir voller Vorfreude darüber uns abseits von
ausgetrampelten Pfaden zu bewegen. Dieser Umstand machte sich auch direkt
bemerkbar. Myanmar ist eines dieser Länder in denen man sich als eine Mischung
aus Rockstar und Außerirdischen fühlt. Ab dem Zeitpunkt unseres Grenzübertritts
standen wir quasi durchgehend unter Beobachtung. Klar, zwei
europäisch-aussehende Riesen fallen ja zwischen all den Asiaten auch auf. Hinzu
kommt aber, dass die Leute einfach nicht an diesen Anblick gewöhnt sind. Egal
wohin wir fuhren, stets schauten wir in strahlende Gesichter, erstaunte
Kinderaugen oder in blitzende Kameras. Völlig fremde Personen winkten uns aus
ihren Fahrzeugen zu oder verwickelten uns in unaufdringliche Gespräche. Noch
nie habe ich so viel Gastfreundlichkeit erfahren wie hier. Überall bekamen wir
gratis Führungen von Einheimischen durch Tempelanlagen oder Hilfe in Form von
traditionellen Heilmitteln wenn Kati mal wieder über ihre Wehwehchen klagte.
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Traditionelle Gesichtsbemalung |
Aber auch für uns war der Anblick der einheimischen Bevölkerung etwas völlig
neues. Blutrote Zähne und gelb-bemalte Gesichter überall bestimmten das
Stadtbild. Die rötliche Färbung ist zurück zu führen auf den Genuss von
Betelnuss. Dabei werden ein paar Stücke der zerhackten Betelnuss in das Betelblatt
(Pfefferblatt) eingewickelt und mit flüssigem, gelöschtem Kalk bestrichen. Dies
wird als eine Art Tabakersatz gekaut und anschließend ausgespuckt – einfach
mitten auf die Straße. Ausprobiert haben wir es lieber nicht, weil wir uns
nicht sicher waren wie lange die rote Färbung anhält. Auch konnte ich kein
gutes Foto von diesem Anblick schießen. Die gelben Gesichter boten sich da
schon als geeigneteres Motiv an. Thanaka stammt von der Rinde des Thanaka
Baumes. Myanmars Bewohner bedecken schon seit Generationen vorwiegend als
Sonnenschutz Gesicht, Hals und Arme mit der geriebenen Rinde des Thanaka
Baumes, die mit etwas Wasser vermischt wird. Interessant war das dieses „gelbe
MakeUp“ auch gegen Kathis Mückenstiche half (im Gegensatz zu Fenistil). Ein
weiterer interessanter Anblick war, dass alle Männer sogenannte Longyis trugen,
eine Art traditioneller Rock. Dies war anfangs ein wirklich gewöhnungsbedürftiger
Anblick. Im Gesamtpaket trug dies alles dazu bei, dass ich mich noch nie so weit
von zu Hause entfernt gefühlt habe wie in Myanmar – was durchaus gut ist.
Ein weiterer Grund für unser Interesse an der Erkundung
dieses Landes war, das es voller beeindruckender Sehenswürdigkeit steckt. Ich
weiß das man diese Vergleiche nicht ziehen sollte aber ex post betrachtet,
stellten besonders die Tempelanlagen ihre Nachbarn aus Thailand in den
Schatten. Aber nun der Reihe nach.
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Mandalay |
Nach dem etwas holprigen Start schafften wir es noch direkt
am Abend nach Mandalay, unseren ersten geplanten Aufenthaltsort. Die Stadt
selbst würde ich pauschal als unterentwickelte Millionenmetropole betiteln. Es
gibt kaum asphaltierte Straßen was dazu führt, dass die Stadt durchgehend von
einer Art Staubmantel bedeckt ist. Die Häuser sind heruntergekommen und
unangenehme Gerüche sind ein stetiger Begleiter. Straßenbeleuchtung oder Ampeln
gibt es keine und Verkehrsregeln existieren nicht. Bei einer Stadt mit ca.
einer Millionen Rollern und Motorrädern trägt dies nicht unbedingt dazu bei,
dass man sich wohl dabei fühlt die Straße zu überqueren – besonders nicht
nachts. Unser Unterkunft das ET Hotel fügte sich perfekt ins Stadtbild ein,
eine Mischung aus schäbig und einladend, also absolut ausreichend für 3 Nächte.
Das Essen ist gewöhnungsbedürftig. Wenn man vorher in den Genuss der
thailändischen Cuisine gekommen ist, empfindet man es als herben Abstieg. Mit
einem speziellen Gewürz, welches geschmacklich und auch vom Geruch sehr stark
an Hundefutter erinnerte, schafften sie es einem jede Mahlzeit zu versauen.
Leider war es uns nicht möglich dieses Gewürz zu identifizieren und somit
möglichen Schaden im Vorhinein abzuwenden. Generell gilt aber auch hier der
gleiche Grundsatz wie in Thailand: Straßenstände sind gegenüber Restaurants zu
bevorzugen. Gegenüber von unserem Hotel gab es köstliche Chapati mit Maissoße
und andere Köstlichkeiten die ich leider nicht kannte bzw. zu denen es keine
Namen gab. Ein nennenswertes Gericht war eine Art zwiebellastiger Hackbraten in
Blätterteig-Mantel mit frischem Salat belegt.
Die Sehenswürdigkeiten innerhalb der Stadt selbst waren
vergleichsweise unspektakulär. Der große Palast ist ein etwas in die Jahre
gekommenes Areal welches ehemals die Königsfamilie beherbergte. Ganz nett
anzuschauen aber irgendwie auch ein seltsames Gefühl den endloslangen Straßen
innerhalb der Palastmauern zu folgen, da 90% des Geländes aus Kasernen und
Militäreinrichtungen besteht und somit für Touristen unzugänglich ist. Der
Baustil hier ähnelt eher der chinesischen und mongolischen Architektur als der
thailändischen. Sehr schön war später am Tag der Aufstieg auf den Mandalay Hill
welcher ca. 1km nördlich vom Palast aber immer noch innerhalb der Stadtgrenzen
liegt. Nach endlosen Treppenstufen (die man barfuß erklimmen muss) erwartete
einen vom Gipfel aus eine beeindruckende Aussicht über die Stadt.
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The Grand Palace von oben |
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Kathi im Grand Palace |
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Restaurierungsarbeiten auf dem Mandalay Hill |
Für den zweiten Tag gönnten wir uns mal etwas
Backpacker-Luxus. Mit privatem Fahrer erkundeten wir in einem alten Militärjeep
die Umgebung von Mandalay. Dieser Tag sollte ein absolutes Highlight unserer
bisherigen Reise werden – Architekturstudenten erklärten uns den Aufbau von
Tempelanlagen und deren Design, Mönche schwadronierten mit uns über den
Buddhismus und einheimische Familen standen beim Sonnenuntergang auf der U Bein
Bridge in Amarapura Schlange um mit uns ein Foto zu machen.
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Ich im Jeep |
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Ein Mann klebt Blattgold auf die Buddha Statue |
Mahamuni Paya - Diese Buddha Statue trägt eine 15 cm dicke
Blattgoldschicht. Jeden Morgen um 4 Uhr wäscht eine Gruppe von Mönchen
liebevoll das Gesicht der Figur. Anschliesend wird das trübe Wasser als
heiliges Wasser in Flaschen abgefüllt. Frauen dürfen, wie so oft, die Statue
nicht berühren. Sie versammelten sich im Aussenbereich um zu beten.
Ganayon Kyaung – In diesem kleinen Ort leben mehrere tausend Mönche waehrend ihrer mehrjaehrigen Ausbildung.
Sagaing Berg – Der Aufstieg erinnert an den Mandalay Hill.
Oben angekommen genießt man einen wundervollen Ausblick. An diesem Ort ging
mein Traum in Erfüllung. Beim Abstieg verwickelte uns ein Mönch in ein
Gespräch. Ich war auf einmal so aufgeregt, dass mir kaum Fragen einfielen. Zum Glück hatte der Mönch auch genug Fragen an uns, sodass sich ein sehr interessantes Gespräch entwickelte.
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Schwadronieren ueber Gott/Buddha und die Welt |
Inwa – Die kleine Insel diente fast vier Jahrhunderte als
Myanmars Hauptstadt. Normalerweise erkundet man diese Insel mit einer kleinen
Pferdekutsche. Wir beide jedoch wollten gerne in der Mittagshitze zu Fuß gehen
(auch aus finanziellen Gründen), dies war vielleicht nicht eine unserer besten
Entscheidungen
Amarapura – Die Stadt ist berühmt für ihre 200 Jahre alte U
Bein Brücke – mit 1,2 km die längste Teakholzbrücke der Welt. Wobei diese mehr
an einen endlos langen Steg erinnert als an eine Brücke. Auf dieser genossen
wir bei einem wunderschönen Sonnenuntergang die letzten Stunden des Tages.
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Der Blick von der Bruecke |
Nach einer holprigen und extrem klimatisierten Busfahrt
erreichten wir am nächsten Tag Bagan. 230 Jahre lang ließen Könige von Bagan mehr
als 4000 buddhistische Tempel in dieser Region errichten. Diese archäologische
Stätte lässt sich am einfachsten mit einer Ruinenlandschaft beschreiben. Die
Tempel vermitteln eine Vorstellung wie es dort zur Blütezeit gewesen sein mag. Egal
in welche Richtung man schaut, überall befinden sich wunderschöne und komplett
unterschiedliche Tempelanlagen.
Wir beschlossen, das Areal mit dem Fahrrad zu
erkunden. Unsere erste Tour begann morgens um 5 Uhr. Unser Ziel - Bagan bei
Sonnenaufgang zu sehen. Nach einer 20minütigen Fahrradtour erreichten wir einen
riesigen Tempel, auf welchen wir hinaufstiegen um von der Aussichtsplattform
den Sonnenaufgang zu sehen. Leider war es ziemlich bewölkt und uns wurde dieser
angeblich traumhafte Blick verwehrt. Statt in warmen Rottönen zeigte sich Bagan
eher von seiner grauen Seite. Dennoch war das frühe Aufstehen nicht für
umsonst. Die Atmosphäre und der Aussblick waren unbeschreiblich. Die Stille und
die hauchdünnen Nebelschwaden im Zusammenspiel mit dem frühmorgendlichen Tau ließen
diesen Ort mystisch und geheimnisvoll erscheinen. Für einen kurzen Moment fühlte
man sich zurückversetzt in frühere Zeiten.
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"Sonnenaufgang" ueber Bagan |
Unser 2. Ziel an diesem Tag war, dass wir dringend Geld abheben
mussten. Auf Grund des Stromausfalls in Mandalay hatten wir nur noch 10 Dollar.
Es gibt jedoch nur einen einzigen ATM in Bagan und dieser war 14 km weit
entfernt. Somit stand nun die zweite lange Fahrradtour auf dem Plan. Zum Glück
funktionierte dieser ATM und wir hatten endlich wieder Geld. Das haben wir auch
gleich mit einem leckeren europäischen Essen beim Italiener gefeiert.
Den nächsten Tag über mussten wir leider in unserem Hostel
bleiben, da auf Grund des starken Regens es nicht möglich war das Haus zu
verlassen. Zum Glück hatten wir an unserem letzten Tag in Bagan noch einmal
schönes Wetter. Mit unseren Mountainbikes begaben wir uns auf eine
abenteuerliche Fahrt. Auf Grund des starken Regens am Vortag waren oft kaum
noch Straßen vorzufinden und wir kämpften uns durch den Schlamm. Teilweise
verloren wir den Kampf und blieben im Schlamm mit beiden Füßen, samt Drahtesel
stecken. Dementsprechend sahen wir und unsere Mountainbikes auch später aus. Wir radelten zu den 5 beeindrucktesten Tempeln
in Bagan, wobei der Pyathada Paya mit Abstand der schönste von allen war. Die
Aussichtsplattform dieses sehr weit abgelegenen Tempels ermöglichte uns einen
traumhaften Blick über die gesamte archäologische Stätte.
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Stelzenhaus auf dem Inle See |
Unsere Abende verbrachten wir in einer kleinen Pizzeria am Inle
Lake, welche uns voller Stolz eine Maschine für die Nudelherstellung zeigte
- Direktimport aus Italien. Der Besitzer
erklärte uns, dass er vor langer Zeit von einem italienischen Koch das kochen
gelernt habe und zum ersten Mal in den Genuss von Basilikum kam.
Glücklicherweise bietet das milde Klima am Inle Lake die Möglichkeit in Basilikum
anzubauen. Somit hatten wir die wohl besten Pasta Gerichte (2,60 €) seit
langem.
Nun neigte sich unser Trip durch Myanmar langsam dem Ende.
Die letzte Station hieß Yangon. Diesmal bezahlten wir 5 Euro mehr und konnten
somit im VIP Bus hinunter in den Süden fahren. Diese komfortable
Reisebusvariante bietet bettähnliche Sessel, Steckdosen, Kissen und Decken und
einen kleinen Snack. Im Gegensatz zur letzten Nachfahrt konnten wir fast die
gesamte Nacht durchschlafen – also durchaus gut investierte 5 Euro.
Am frühen Morgen erreichten wir Yangon – das soziale und
wirtschaftliche Zentrum des Landes. Yangon besitzt einen kolonialen Charme, es
gibt viele schöne Bauwerke, die jedoch alle dringend restauriert werden
müssten. Der Verkehr in der Stadt ist um einiges ruhiger im Vergleich zu
Mandalay. Das liegt daran, dass in Yangon Motorräder und Roller verboten sind.
Angeblich wurde ein hoher Regierungsbeamter vor ca. 30 Jahren mal von einem
angefahren und ließ deshalb alle verbieten. Wir schlenderten über einen
riesigen Open Air Markt und genossen einen beeindruckenden Blick über die Stadt
aus dem Sky Bistro im 20. Stock des Sakura Towers. Wir aßen in einem kleinen
indischen Restaurant köstliche Reisgerichte und beobachteten das Gewusel der
Stadt aus einer Teestube heraus. Dennoch, als wirklich sehenswert würde ich
Yangon nun nicht beschrieben. Man spürt bereits den westlicheren Einfluss was
auch dazu führt dass die Gastfreundschaft darunter etwas leidet.
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Yangon, der Tempel steht auf einem Kreisverkehr |
Ein Highlight hat die Stadt dann aber doch noch zu bieten, sie beherbergt das
vielleicht verblüffendste religiöse Bauwerk das wir bisher gesehen haben. Die
Schwedagon Paya, ist ein riesiger Stupa auf der sich 53 t Blattgold angesammelt
haben, wodurch er 97 m gewachsen ist. Seine Spitze zieren mehr als 5000
Diamanten und 2000 andere Edelsteine. Um diese Stupa herum stehen 87 weitere
kleine Tempelkomplexe. Wir verweilten in dieser Gegend mehrere Stunden.
Besonders zu späterer Stunde wurde die Atmosphäre zunehmend eindrucksvoller.
Der Sonnenuntergang verfärbte die zahlreichen Tempel in verschiedene orange und
rote Töne. Schöner hätte unser letzter Sonnenuntergang in Myanmar nicht sein
können.
Leider hatten wir nach einem leckeren Abendessen nicht mehr
genug Geld für ein Taxi zum Hostel. Während wir noch mit dem Taxifahrer diskutierten
wohin er uns für unser restliches Geld bringen könnte, kam eine ältere Dame und
sagte, dass sie das Taxi für uns bezahlen würde. Wir waren so erstaunt über
diese Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit, dass wir im ersten Moment nicht
glauben konnten, dass dies nun ohne eine Gegenleistung ablaufen sollte. Aber dann
fiel uns ein, wir sind in Myanmar und die Menschen ticken nicht nur rein
äußerlich etwas anders als in anderen Ländern – zum Glück!
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