Kaum zu glauben aber unsere Zeit
in Südostasien neigt sich dem Ende. Unser letztes Ziel in Südostasien heisst Bali. Nach einer
Woche Fast Food Essen in Singapur freuten wir uns riesig auf die balinesische
Küche. Direkt ging es für uns ins Landesinnere nach Ubud. In den letzten Wochen
hatten wir viel positives über diesen kleinen Ort in der Mitte von Bali gehört.
Der Ort war wirklich wunderschön. Eine kleine, historische Stadt mit vielen
Boutiquen, Ateliers, Restaurants und Cafés umgeben von zahlreichen Reisfeldern.
Ein Highlight war unser Ausflug auf den Vulkan Batur. Nachts um 2 Uhr wurden
wir abgeholt. Zusammen mit einem Pärchen aus Neuseeland und unserem Guide begann das Abenteuer.
Nachdem wir uns auf einer Kaffeefarm mit einem Bananen Pfannkuchen und dem
berühmten Luwak Kaffee gestärkt hatten, konnte die Tour beginnen. Ausgestattet
mit einer Taschenlampe bestiegen wir den aktiven Vulkan, der zuletzt im Jahr
2000 ausgebrochen war. Zum Glück war es dunkel und ich konnte weder sehen wie
hoch wir waren noch die Abgründe entdecken. Die letzten 20 Minuten hatten es
ganz schön in sich, sodass viele nicht den Gipfel erreichten. Völlig erschöpft
und pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir auf 1717 Metern angekommen. Die
Aussicht reichte bis hinüber nach Lombok aber unsere Fotos sagen hier mehr als
meine Worte.
Jetzt mussten wir nur wieder hinunterkommen. Leider war es nun hell und ich konnte
alles um mich herum erkennen. Daher entschloss ich mich, dass die sicherste
Variante wäre, den Vulkan hinunter zu rutschen. Natürlich musste Fabian, der
munter und fröhlich hinunter lief, mich bei meinen Aktivitäten fotografieren. Wie man glaub ich sehen kann, war ich vom Abstieg nicht wirklich begeistert.
Nach dieser abenteuerlichen Nacht war unser Tag aber noch lange nicht vorbei. Eine ein 1 1/2 halb stündige Speedboot Fahrt wartete auf uns um uns zu den Gili Islands zu bringen. Zum Glück hatte ich vorher noch eine Reisetablette eingeworfen, denn der Wellengang konnte sich sehen lassen. Die Inselgruppe besteht aus drei kleinen Inseln, wobei Gili Trawangan die größte von allen ist. Wir entschieden uns 3 Tage auf der größten der Inseln zu verbringen welche dennoch extrem klein ist. Es gibt keine Autos, nur Pferdekutschen und zahlreiche Fahrräder. Innerhalb von zwei Stunden konnte man die Insel zu Fuß umrunden, wir bevorzugten dennoch ein Fahrrad.
Die
Strandpromenade ist geprägt von wunderschönen hochklassigen Unterkünften, wovon
die meißten eine eigene Tauchschule haben. Zahlreiche Homestays und günstige
Unterkünfte sind im Inneren der Insel, etwas abseits vom Strand, zu finden. Die Insel ist ein Paradies für Schnorchel- und
Tauchfans. Direkt am Strand beginnt das Riff, natürlich auf der einen Seite
wunderschön, andererseits schon etwas schwierig ins Wasser zu kommen ohne die
richtigen Schuhe. Die Unterwasserwelt war wirklich kunterbunt. Ich kann
natürlich nur vom Schnorcheln berichten, aber dort haben wir riesige Schwärme
von bunten Fischen gesehen. Fabian entdeckte auf seinem Tauchgang eine kleine
Nemo Familie sowie mehrere Schildkröten. Er tauchte mit seinem Dive Master zu
einem gesunkenen Steg um den sich nun ein Riff gebildet hatte und auf welchem
nach wie vor Fahrräder stehen. Auf Grund der starken Strömung sah er zusätzlich
noch drei andere Dive Spots.
Jeden Abend gibt es in allen
Restaurants frisches Barbecue. Die Restaurants haben trotz der sehr geringen
Preise einen Standard der vergleichbar mit einem 5 Sterne Resort ist. Im
Kontrast zu den Restaurants steht der Food Markt auf der Insel. Dort findet man
frischen Fisch und einheimische Spezialitäten zu extrem günstigen Preisen. An
unserem letzten Abend entschieden wir uns für diese Variante und aßen eins
unserer besten Gerichte auf dieser Reise.
Pünktlich zu Silvester begaben
wir uns zurück nach Bali um dort in Seminyak ins neue Jahr zu rutschen. Da wir in
Singapur so gute Erfahrungen mit Air Bnb gemacht hatten, buchten wir auch
diesmal ein Appartment über die Internetplattform. Und tatsächlich wurden wir
wieder nicht enttäuscht. Wir wohnten bei einem Holländer und seiner
balinesischen Frau. Wir hatten ein sehr stilvoll eingerichtetes Zimmer und
hätten das Mobiliar gerne nach Deutschland mitgenommen.
Rodney, unser
Vermieter, besorgte uns auch gleich einen Platz in einer Surf Schule und gab
uns zahlreiche Tipps für unseren Aufenthalt. Seminyak an sich ist ein schöner
Ort. Es gibt sehr viele stylische Klamottenläden und es sind natürlich alle
berühmten Surf Marken wie Rip Curl , Quicksilver oder Roxy mit riesigen Stores
vertreten. Mehrmals am Tag legen Einheimische Opfergaben in kleine Schalen aus
Bambus vor ihre Haustüren bzw. auf die Gehwege oder an den Strand.
Natürlich gibt es super viele Restaurants, Bars sowie Beach Bars. An einer sehr
coolen Beach Bar, La Plancha rutschen wir auch ins neue Jahr und das im
wahrsten Sinne des Wortes. Aber nun von Anfang an. Zufällig waren zwei
Freundinnen von Fabian zur selben Zeit in Seminyak. Die beiden waren auf einer
Silvester Party eingeladen und boten uns an sie zu begleiten. Die Party fand in
einer riesigen Villa statt. So möchte man leben. Wunderschön eingerichtet. Ein
offenes Wohnzimmer inklusive Küchenbereich mit direktem Zugang zum Pool. Um den
Pool herum gab es mehrere kleine Schlafzimmer und sogar ein Bett unter freiem
Himmel. Wir genossen die tolle Atmosphäre bis kurz vor Mitternacht und machten
uns dann auf den Weg zum Strand – im strömenden Regen. Ja tatsächlich Regen,
denn wir waren zur Regenzeit auf Bali. Natürlich ließen wir uns davon nicht
stören, denn schliesslich war es nach wie vor sehr warm. Also ab zum Strand. An
der Beach Bar waren hunderte von Menschen und alle tanzten im Regen und
warteten auf den Countdown und das Feuerwerk. Es dauerte nicht lange und auch
wir tanzten im Regen ins neue Jahr hinein.
Zeitgleich mit dem Start unseres
Surfkurses fühlten wir uns ziemlich schlapp und Imodium würde für die nächsten
Tage mal wieder unser Begleiter. Der Surfkurs hatte es ohnehin schon ganz schön
in sich und nun waren wir beide auch noch krank. Surfen ist so was von
anstrengend und die einzige Beschäftigung, die wir nach unseren Surf Stunden
hatten, war entweder schlafen oder uns massieren zu lassen. Es hat wirklich
super viel Spaß gemacht und wir hatten extrem nette Surflehrer ohne deren Hilfe
wir so einige Wellen verfehlt hätten.
Die ersten beiden Tage waren wir am
Hauptstrand in Seminyak. Leider muss ich sagen, dies war mit Abstand der
hässlichste Strand den ich gesehen habe. Dies mag an der Regenzeit gelegen
haben, da durch den Regen der Müll aus den Flüssen ins Meer und dann an den
Strand gespült wird, aber soviel Müll habe ich noch nie gesehen. Von Spritzen
über Kondome bis hin zu Plastik jeglicher Art , alles war am Strand
vorzufinden. Zwar versuchten Bagger den Strand zu reinigen aber oft kamen sie
nicht gegen die Müllberge an. Daher waren wir froh, dass wir am 3. Tag zu einem
anderen Strand zum Surfen fuhren. Um dort eine Welle zu reiten, ging es erst
einmal 300 Meter weit hinaus ins Riff. Dort angekommen versuchten
wir 2 Stunden lang eine Welle nach der nächsten zu bekommen. Und nach
anfänglicher Verzweiflung klappte es endlich. Es war ein geniales Gefühl.
Unbeschreiblich cool. Es
war auf jedenfall ein sehr cooler Abschluss des Kurses. Ich könnte noch viel
mehr hierüber schreiben, möchte aber auch keinen langweilen.
Gerne hätten wir noch mehr von
Bali gesehen, insbesondere da wir keinen wirklich schönen Strand abgesehen von
den Gili Islands, gesehen haben und uns sicher sind, dass es einige traumhafte
Strände dort geben wird. Aber auf Grund unserer Magenverstimmung war es uns
nicht möglich viel mehr zu unternehmen. Das heisst wir müssen wohl noch ein
weiteres Mal nach Bali;)
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