In unser neues
Abenteuer starteten wir mit einer Zeitreise. So befanden wir uns am 01. April
um 19:30 noch in Sydney, Australien und bereits am selben Tag um 20:00 Uhr in
Buenos Aires, Argentinien. Klasse, nur ein 30min Flug. Ja von wegen, wir waren
14 Stunden über dem Ozean und sahen außer Neuseeland und dem Süden von
Argentinien nur Wasser. Dieser Trip hatte leider zur Folge, dass ich die
nächsten 4 Tage mit der 18 Stunden Zeitverschiebung zu kämpfen hatte.
Um einen Überblick
über die 13 Millionen Stadt zu bekommen, schlossen wir uns wieder einmal
unserer geliebten Free Walking Tour an, die ich wirklich jedem empfehlen kann.
Es gibt diese Tour ja quasi in jeder großer Stadt. Fabian und ich überlegen
diese demnächst auch für die „Weltstadt der Küchen“ anzubieten. Zurück zum Thema,
Buenos Aires ist eine Kolonialstadt mit wunderschönen historischen Gebäuden.
Der Rest der Stadt wirkt eher grau und chaotisch. Täglich finden im
Durchschnitt bis zu drei Demonstrationen im Zentrum statt, die vor allen Dingen
mit der wirtschaftlichen Lage Argentiniens zusammen
hängen. So ist es nicht
verwunderlich, dass man insbesondere auf der Florida Street auf zahlreiche
Geldwechsler trifft, die einem anbieten seine Dollar in Argentinische Peso zu
wechseln. Cambio Cambio – Dolares! Natürlich
hatten wir uns vorbereitet und noch einige australische Dollar in amerikanische
Dollar gewechselt, sodass wir nun zu einem sehr guten Kurs den argentinischen
Peso bekamen und somit wurde unser Aufenthalt um einiges günstiger. Oft findet
das Geld wechseln direkt neben der Polizei statt, uns wurde jedoch erklärt,
dass dies kein Black Market sondern ein Blue Market wäre und somit von der
Polizei toleriert wird. Der Argentinische Peso hat in den letzten Jahren im
Durchschnitt eine Inflation von 40% pro Jahr erlitten, sodass viele Argentinier
nun versuchen ihre Ersparnisse in Dollar anzulegen. Trotzdem war es zuerst ein
komisches Gefühl sein Geld an nicht ganz legalen Orten zu wechseln, wichtig
dabei war die Scheine zu kontrollieren um kein Falschgeld zu bekommen. Gut,
dass Fabian und ich so eine Ahnung davon hatten, auf was genau wir dabei achten
müssen. Zum Glück ist ja alles gut gegangen.
Fabian hat sich
dann noch ein Erstliga - Fußballspiel zwischen Lanus und Colonmit einem
argentinischen Hostel- Freund angeschaut. Das Stadion wird dort nicht von der
Polizei sondern von den Barra Bravas, dem südamerikanische Pardon zur
Ultraszene kontrolliert. Die beiden haben die Ticketkasse nicht gefunden,
wurden dann jedoch von den Barra Bravas einfach durchgewunken. Die Stimmung
unterscheidet sich als solche zum europäischen Fußball, dass komplette Lieder
mit reichlich instrumentaler Unterstützung gesungen werden. Es waren eher
leichte parallelen zum südamerikanischen Karneval zu erkennen.
Nach einiger Zeit auf der
Aussichtsplattform verschwanden auf einmal alle Vögel, der Himmel verfärbte
sich schwarz und ein riesiges Gewitter inklusive Hagelkörnern überfiel uns. Es
war so angst einflößend wie beeindruckend zugleich. Zeitweise waren wir fast
alleine auf der sonst doch überfüllten Aussichtsplattform. Geizig wie wir dann
doch zeitweise sind, und unsere Eltern würden nun sagen wir sind es immer in
den falschen Momenten, wollten wir keine 4 Euro für einen Regenponcho ausgeben,
sodass wir diesen erst nach ca. 4 Stunden im Regen, als wir wirklich komplett
nass waren, kauften.
Völlig durchgefroren kamen wir abends wieder im Hostel an
und duschten eine Unendlichkeit. Zum Abschluss des Tages aß ich dann mein
erstes richtiges Steak und war total begeistert.
Nun ging es einmal
quer durchs Land, nach Salta. Aber dank der super ausgestatten Busse in
Argentinien vergingen auch diese 26 Stunden extrem schnell. Wie eigentlich auch
zu erwarten, wurden Fabian und ich leider nach unserem Ausflug zu den
Wasserfällen beide etwas krank und diese Erkältung zog sich bis nach Bolivien. In
Salta waren wir passend zum Palmsonntag und somit zeigte sich die auch sonst
schon unglaublich schöne Kirche von ihrer schönsten Seite. Die Kirche war
brechend voll und alle waren am singen und schwanken ihre Palmenblätter. Die
restliche Zeit schlenderten wir durch die wirklich schöne Kolonialstadt,
guckten Dortmund – Bayern in einem argentinischen Café, gingen ins Kino, genossen
das sonnige Wetter und aßen wieder einmal ein unglaublich gutes Steak. Ich bin
nun richtig auf den Geschmack von Fleisch gekommen.
Warum hab ich das
vorher nur nie gegessen, dass ist mir ein Rätsel. Neben leckeren Steaks essen
wir mittags meistensEmpanadas (gefüllte Teigtaschen), welche es an jeder Ecke
in Argentinien gibt. Wir sind ein Fan von dieser Köstlichkeit.
Nun nach 2 ½ Wochen
in Argentinien, natürlich mal wieder länger als wir geplant hatten, überquerten
wir in La Quiaca die Grenze nach Bolivien. Alles lief extrem problemlos und da
waren wir in Villazón und wurden gleich empfangen von einem Mittagsmenü
(Vorspeise, Suppe, Hauptgericht, Nachtisch) für gerade einmal 2 Euro. Aber dazu
mehr in unserem nächsten Blogeintrag.
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