Ein knappes Jahr ist vergangen, seitdem wir wieder in
Deutschland angekommen sind. Nun endlich, haben sich die Finanzen wieder
stabilisiert – und eine neue Reise bzw. in diesem Fall Urlaub konnte geplant
werden. Unser Ziel: Sri Lanka.
Wir waren auf der Suche nach einem Land in welchem wir unsere
Wünsche, sowohl Tiere in freier Wildbahn zu beobachten, an traumhaften Stränden
zu entspannen sowie aktiv neue Regionen zu entdecken, miteinander verbinden
konnten. Zusätzlich wollten wir uns gerne an die indische Kultur etwas annähern
und entschlossen und daher für das Nachbarland Sri Lanka. Jedoch Sri Lanka als „light
version“ von Indien zu bezeichnen würde der kulturellen Identität des Landes
nicht gerecht werden.
Innerhalb von 2 ½ Wochen hatten wir nun die Möglichkeit
dieses vielfältige Land auf unsere Art und Weise zu entdecken. Unsere Tour
begann nach einer Nacht in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, mit einer
Zugfahrt in das drei Stunden entfernte Kandy. In dieser Stadt findet jedes Jahr
die berühmte Esala - Perahera statt. Dieses
Fest gehört zu den größten Südost- Asiens und verläuft über fünfzehn Tage. An
jedem Abend vereinen sich über ca. vier Stunden lang Musiker, Tänzer, Akrobaten zusammen
mit geschmückten Elefanten um die heiligste buddhistische Reliquie des Landes –
des Zahn Buddhas – durch die Stadt zu tragen und den Pilgern diese zu zeigen. Natürlich
hatten wir unsere Reise auf dieses Datum abgestimmt, sodass wir bei diesem
traditionellen Fest live dabei sein konnten. Um die Parade entspannt betrachten
zu können, boten alle Restaurants, Hotels und kleine Läden Stühle an, die man
kaufen konnte um sich nicht Stunden auf den Bürgersteig setzen zu müssen. Die
Preise schwanken hierbei zwischen 80Dollar bis hin zu 10Dollar für einen Stuhl.
Ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis – auch wenn die Haltung der Elefanten
fragwürdig erscheint und die Parade auch nach 2 Stunden hätte vorbei sein
können. Dennoch hier wird einem die
Kraft eines lebendigen Glaubens bewusst. Familien saßen bereits morgens auf den
Straßen, warteten stundenlang um einen perfekten Platz für die Parade zu haben –
die erst gegen ca. 21 Uhr begann.
Neben dem Fest besuchten wir auch den berühmten Zahntempel
und beobachteten die vielen Elenfanten die tagsüber für das Fest gereinigt und
geschmückt wurden. In unserem gemütlichen Guesthouse in den Bergen mit Blick
auf die Stadt fiel uns direkt die herzliche Gastfreundschaft der Singalesen auf.
Jeden Mittag und Abend kochte unser Gastwirt traditionelle Gerichte für uns und
kümmerte sich um all unsere Wünsche und Sorgen, sei es nur ein TukTuk zu
bestellen oder uns eine Massage zu organisieren.
Da wir zeitlich nun nicht mehr so flexibel waren, wie zu
Zeiten unserer Weltreise, beschlossen wir einen Fahrer für die nächsten drei Tage
zu engagieren, da die Infrastruktur des Landes nicht ideal für Backpacker ist. Dieser
organisierte auch direkt die Unterkunft für uns – quasi ein all inclusive
Angebot. Unser 1. Stopp war die Stadt Dambulla. Dort besichtigten wir den
berühmten buddhistischen Höhlentempel und ließen uns anschließend in Matamata
die Ayurveda Heilkunst näher bringen.
In frühen Morgenstunden machten wir uns am nächsten Tag nach Sigiriya auf, dem sogenannten Löwenfels, um diesen zu erklimmen und pünktlich zum Sonnenaufgang die Aussicht genießen zu können.
Anschließend entspannten wir am Pool und hatten am Nachmittag eine Jeep Safari in den nahe gelegenen Kaudulla Nationalpark geplant, der berühmt ist für seine vielen Elefanten. Und wir wurden nicht enttäuscht - Ein Kindheitstraum wurde wahr.
Die folgenden drei Tage dienten lediglich der Entspannung.
Dafür wohnten wir im 5 Sterne Hotel Uga Bay Resort, welches an der Ostküste Sri
Lankas an einem verlassenen Strandabschnitt liegt und ließen uns verwöhnen. Die
pure Entspannung.
Ich hätte wohl noch 2-3 Tage länger bleiben können, Fabian
hingegen war bereits unruhig und suchte das nächste Abenteuer. Also nahmen wir
den nächsten Bus und fuhren in das Surfer Paradies Arugam Bay. Ein kleiner
gemütlicher Ort, der hauptsächlich aus jungen Leuten, leckeren Restaurants und coolen
Hotels bestand. Die entspannte Atmosphäre und die Möglichkeit zu Surfen führten
dazu, dass wir längere Zeit hier verbrachten als geplant.
Wir unternahmen eine
zusätzliche Safari um weitere Elefanten, verschiedene Vögel aber leider keinen
Leoparden zu sehen.
Fabian schwang sich
auf sein Bord und übte fleißig, sodass er nach dem ersten Tagen die erste Welle
stehend schaffte. Ich hingegen, entspannte am Strand und beobachtete die
verschiedenen Religionen die hier aufeinander treffen und friedlich miteinander
Zeit verbringen.
Nach ein paar Tagen entschlossen wir uns ins Hochland nach Ella
zu fahren. Der Ort umgeben von Teeplantagen und Bergen, ist ein wahres
Wanderparadies. Wir hatten jedoch ein so schönes kleines Guesthouse in den
Bergen, dass wir uns dazu entschlossen die Zeit auf unserer Terrasse zu
verbringen und einfach die Aussicht zu genießen.
Eine erneute Zugfahrt durch die Gebirge Sri Lankas führte uns
nach Nuwara Eliya.
Der Ort, welcher früher den britischen Kolonialbeamten zur
Erholung diente, erinnert nach wie vor an „Little England“. Wir übernachteten
im Hill Club – ein britischer Club für Männer, der mittlerweile für alle
zugänglich als Hotel ist. Hier fühlt man sich in die Kolonialzeit zurück
versetzt – die Zimmer sehen so aus als hätte man diese nie renoviert.
Nach wie vor besteht die Regel, dass nach 19
Uhr keinem Gast gestattet ist, sich im öffentlichenn Bereich ohne Anzug oder
Abendkleid aufzuhalten. Für den Fall das man diese Garderobe in seinem Backpack
nicht bei sich führt, besteht die Möglichkeit sich diese zu leihen um im
Speißesaal zuerst im Kaminzimmer einen Wein zu trinken und anschließend bei
einem 5 Gänge Menü zu dinieren. Ein wirklich skurriles Erlebnis mitten in Sri
Lanka.
Tagsüber wanderten wir im Nationalpark Hortons Plains zum sogenannten „Worlds
End“. Hier bot sich eine unglaubliche Aussicht. Wir erkundeten die benachbarten
Teeplantagen und deckten uns fürs nächste Jahr mit frischem grünem Tee ein.
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