Singapur - ein Stück Westen im fernen Osten

Wie Fabian schon beschrieben hatte, waren wir nicht in der besten körperlichen Verfassung als wir abends in Singapur landeten. Auf Grund der hohen Hotelkosten in dieser Stadt, hatten wir uns für eine Woche ein Zimmer in einer WG gemietet. Natürlich waren wir etwas aufgeregt ob das Zimmer auch wirklich den Bildern entsprach aber zum Glück wurden wir nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil. Wir wurden mit einer Weihnachtsfeier empfangen, die sich sehen lassen konnte. Glühwein, österreichischer Apfelstrudel, Truthan und Schokoladenkuchen waren nur einige Spezialitäten an diesem Abend. Totmüde verbrachten wir einen schönen Abend zusammen und lernten unsere Mitbewohnerin und ihre sehr nette Freundin kennen, mit denen wir später auch unser Weihnachtsfest gemeinsam verbrachten.



Singapur ist  so ganz anders als alle bisherigen asiatischen Metropolen und kann nicht mit Städten wie Bangkok, Hanoi, Saigon oder Phnom Penh verglichen werden. Die gesamte Stadt ist extrem modern und sauber. Man findet nirgends dreckige Plätze oder ältere Häuser. Die Ferraridichte ist unwahrscheinlich hoch und der Verkehr geregelt. Es gibt kaum Personen, die durch ihr Verhalten oder Aussehen groß aus der Reihe tanzen. Es ist schon fast etwas beängstigend wie „perfekt“ diese Metropole wirkt. Es ist irgendwie „fake“. Natürlich spielt hierbei die Tatsache, dass der Staat ein Informationsmonopol hat, eine wichtige Rolle. Ein weiterer Punkt der uns vorher nicht so bewusst war und über den wir von anderen aufgeklärt wurden, ist das Minderheitsgruppen wie zum Beispiel die Inder diskriminiert werden. Somit haben wir Singapur mit gemischten Gefühlen betrachtet. Natürlich sind wir beeindruckt von Singapur’s Stadtbild, Architektur, lieben Einwohnern und dem leckeren Essen (auch wenn es für uns fast nur Fast Food aus Kostengründen gab) aber gleichzeitig betrachten wir die gesamt Atmosphäre auch etwas kritisch aus den eben zuletzt genannten Punkten.

Eine der Hauptattraktion der Stadt ist das Shoppen. In wirklich jeder Metro Station und jedem Hotel befindet sich eine eigene Shopping Mall. Teilweise erstrecken sich diese unterirdisch über mehrere Etagen. Natürlich hatten wir die letzten Monate kein Budget zum Shoppen und fühlten uns daher in unseren gemütlichen Backpacker Outfits sehr underdressed. Endlich hatten wir einen Grund uns auch einmal etwas Neues für Weihnachten zu gönnen. Es war lustig wie schnell man in alte Gewohnheiten zurückfällt und auf einmal überkommt einem ein Shopping Wahn, aus dem wir uns beide gegenseitig befreien mussten.

Die gesamte Stadt war extrem kitschig weihnachtlich geschmückt. Ganz besonders die Orchard Road, auf welcher asiatische Kinder unsere Weihnachtsgeschichte nachspielten und den gesamten Tag Weihnachtslieder zu hören waren. Trotzdem kam bei 30 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 90% keine richtige Weihnachtsstimmung auf.   

                                                                                                                          
Singapur’s Night Safari gehört zu den größten Attraktionen der Stadt. Direkt neben dem Singapur Zoo, einem der größten Zoo’s weltweit und dem ersten mit Freigehegen, befindet sich die Safari. In einer 40 minütigen Tour mit einer Art Bimmelbahn im Safari Stil bekommt man die Chance nachtaktive Tiere zu sehen. Da man keine Zäune oder Absperrungen erkennen kann, hat man das Gefühl ganz nah bei den Tieren zu sein. Neben der Bimmelbahn gibt es noch mehrere Wanderrouten durch das riesige Areal. Es hat auf jedenfall sehr viel Spaß gemacht im dunklen durch den Zoo zu spazieren und Tiere wie Löwen, lachende Hyänen, Tiger oder Leoparden zu beobachten.

Ein weiteres Highlight, ganz besonders auf Grund der Architektur, ist das gesamte Areal welches sich um das Hotel Marina Bay Sands befindet. Auf der einen Seite erstreckt sich die riesige Skyline von Singapur – das sogenannte Finanzviertel.



Auf der anderen Seite steht die Natur im Vordergrund. Eine riesige Gartenanlage mit Blumen und Bäumen aus aller Welt steht im starken Kontrast zur gegenüberliegenden Skyline. Beim Schlendern durch die Gärten vergisst man schnell den Trubel der Stadt. 



Mehrmals am Abend erstrahlt das gesamte Viertel um das Marina Bay Sands bei einer 15 minütigen Lasershow in vielen bunten Farben.  Einen Abend hatten wir das große Glück in einem Open Air Kino mit Blick auf die Skyline von Singapur den Film Thor zu genießen. Naja, sagen wir so, mich hat die Skyline mehr interessiert als der Film.



Im Kontrast zu diesem archetektonischen Wunderviertel stehen die Viertel Chinatown und Little India. Dort findet das normale Gewusel von Asiaten statt. Es erwartet einen ein Labyrinth von unzähligen Shops mit teilweise echt stylischen und vor allem günstiger Kleidung. Nur den Ausgang zu finden kann letztendlich zu einem Problem werden.



Unser größtes Highlight in Singapur war natürlich die Übernachtung im Marina Bay Sands. Fabian träumte schon eine Nacht zuvor davon, dass wir nur ein Zimmer in der 4. Etage angeboten bekommen würden. Beim Check In erfüllt sich sein Traum - leider. Zum Glück ließen wir nicht locker und nach zehn Minuten erhielten wir dann doch noch ein Zimmer in der 36. Etage von 51. Die Rezeptionistin war doch tatsächlich so freundlich und wies uns darauf hin, dass dieses Hotel einen Sky Pool besäße. Ach ehrlich? War uns gar nicht bewusst:D 



Der Ausblick war gigantisch, das Zimmer sehr stilvoll eingerichtet. Fabian und ich fühlten uns pudelwohl, wir wären wohl auch länger geblieben.  



Der Pool war einfach nur unbeschreiblich. Ein gigantischer Blick über Singapur. Während man im Pool schwamm, hatte man das Gefühl, man würde tatsächlich hinunter fallen können. Leider war es etwas windig und daher auch extrem kühl, aber was tut man nicht alles für das perfekte Foto - zum Glück waren die Handtücher vorgewärmt. 





Wir entsprachen natürlich nicht dem normalen Publikum, aber das war ja zu erwarten. Anstatt in dem Skyline Restaurant zu dinieren, bestellten wir uns Domino’s Pizza aufs Zimmer. Fabian genoss es in seinem Bademantel mit all den elegant gekleideten Menschen in die Lobby zu fahren um unsere Pizza entgegen zu nehmen, welche wir bei einer Flasche Wein auf unserem Zimmer gemütlich aßen.

Am nächsten Morgen war dann auch schon Weihnachten - diesmal ganz anders. Morgens schwammen wir noch eine letzte Runde im Skypool, bevor wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Sentosa, zum Stadtstrand von Singapur, machten. Der Strand war wirklich schön und passend zum Sonnenuntergang fanden wir ein schönes Beach Restaurant für ein „festliches“ Weihnachtessen.


Den Abend ließen wir auf Singapur’s höchstem Gebäude, auf dem sich auf 280 m Höhe eine Sky Bar / Club befindet, ausklingen. One Altitude bot einem die Möglichkeit diese gigantische Stadt noch einmal aus einer komplett anderen Perspektive zu betrachten. Zwar war unser Tag wirklich wunderschön, doch viel mit Weihnachten hatte er nicht zu tun. Weihnachten ist nunmal am schönsten mit der Familie und die gemütliche Atmosphäre zu Weihnachten in Deutschland kann nicht durch tolles Wetter oder einen Strand getoppt werden. An diesem Tag funkte das erste Mal so etwas wie Heimweh auf...




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