Eigentlich wollten wir uns zuerst
die Haupstadt Kambodschas, Phnom Penh, anschauen. Doch da die letzten drei
Wochen geprägt waren durch Stürme und heftige Regenfälle, zog es uns direkt an
die Küste Kambodschas. Wir träumten davon endlich am Strand entspannen zu
können. Wir hatten keine großen Erwartungen, denn bisher hatten wir noch nicht
viel über wunderschöne Sandstrände oder traumhaften Inseln in Kambodscha
gelesen.
Sihanoukville ist eine Hafenstadt am Golf von Siam. Es gibt mehrere
Strände in der Provinz, wobei der Otres Beach der schönste von allen sein sollte.
Natürlich entschieden wir uns demnach für den Otres Beach. Der Strand ist
wirklich bezaubernd.
Ein langer weißer Sandstrand mit kristallklarem Wasser. Es war genau der Ort nachdem wir gesucht hatten. Der gesamte Strandabschnitt ist mit kleinen Bars, Restaurants und Hotels besiedelt. Dies aber auf eine positive Art und Weise. Es gibt keine riesigen Hotelbauten, nur kleine Bambus Bungalows. Eigentlich sind alle Häuser dort aus Bambus und Stroh.
Unsere zwei Nächte verbrachten wir in
unterschiedlichen Hotels, und beide muss ich eigentlich auch kurz erwähnen. Im
ersten Hotel, „Don’t tell Mama“ haben wir bei zwei Deutschen gehaust, die sich
dort selbstständig gemacht haben. Sie sind seit 7 Jahren am Reisen, wobei sie 4
Jahre allein gebraucht haben um mit ihrem Wohnwagen von Deutschland nach Kambodscha
zu reisen.
Die zweite Nacht schliefen wir im Mushroom Point. Wie der Name schon
vermuten lässt war das gesamte Hotel in Form mehrerer Pilze gebaut. Wir entschieden
uns für ein Achtbettzimmer. Aber ich glaube, dass Foto beschreibt es besser als
ich es könnte.
Unsere beiden Tage am Otres Beach vergingen extrem schnell. Selbst Fabian, der
sonst nicht einmal eine Stunde am Strand liegen kann, langweilte sich nicht und
genoss die Ruhe. Vielleicht lag es auch an dem Restaurant „Happy Herb Pizza“, dass ihm nicht langweilig wurde…
An
beiden Abenden dinierten wir quasi ein Meter entfernt vom Meer. Fast jedes Restaurant bot ein Barbecue am Strand an. So nah habe ich
noch nie am Meer zu Abend gegessen. Ob Fleisch, Fisch oder Gemüse – es wurde
alles frisch vor deinen Augen gegrillt. Ein Traum.
Nach diesen zwei Tagen dachten
wir eigentlich es kann keinen schöneren Ort mehr geben – aber da haben wir uns
sichtlich getäuscht. Koh Rong – eine
kleine Insel vor Kambodscha – erklärte uns das Wort Paradies erneut. Man stellt
sich Koh Rong am besten wie Koh Tao in Thailand vor zehn Jahren vor. Es gibt
ungefähr zehn bis fünfzehn Unterkünfte, genauso viele Restaurants und Bars,
zwei Strände und einen riesigen Dschungel.
Wir freuten uns ganz besonders auf
die Insel, da dort zwei Freundinnen, die wir in Thailand kennenlernten, in
einer Bar arbeiteten. Nach einer herzlichen Begrüßung am Fähranleger setzten
wir endlich Fuß auf die Insel. Sofort wurden wir mitgerissen von der Atmosphäre
auf der Insel und verweilten die restlichen Stunden des Tages in den
zahlreichen Bars.
Es fühlte sich alles sehr irreal an. Man war so weit weg von
jeglicher Zivilisation. Es gab weder die Möglichkeit an Geld zu kommen (dies
wird uns später noch zum Verhängnis) noch an Strom vor 18 Uhr – aber es gab Wi
fi.
Natürlich beschlossen wir auch diesmal, dass wir länger als
geplant bleiben müssen. Die nächsten Tage verbrachten wir einfach nur damit die
Zeit am Strand zu genießen und die Tage in den Bars und Restaurants ausklingen
zu lassen. Dabei entdeckte ich meine Liebe für Hundewelpen. Dies ist ganz
untypisch für mich, denn eigentlich stehe ich ja nicht so auf Tiere. Aber diese kleinen Welpen waren einfach so niedlich, dass man gar nicht widerstehen konnte.
Schlangen gehören aber nach wie vor nicht zu meinen Lieblingstieren, sodass
mich die Tatsache, dass auf Koh Rong die gefährlichsten Schlangen von
Südostasien leben, etwas beunruhigte. Auf dem Weg zum Long Beach, welcher sich
auf der anderen Seite der Insel befindet, muss man den Dschungel durchqueren.
Zahlreiche Schilder wiesen auf die Gefahr von Schlangen hin, was mich nicht
gerade beruhigte.
Als wir den Dschungel durchquerten schrie ich quasi bei jedem
noch so kleinen Stock, der sich bewegte, erschrocken auf. Wahrscheinlich kann
es sich hier jeder bildlich vorstellen. Ich bin halt sehr schreckhaft.
Natürlich trafen wir keine Schlange, obwohl Fabian es sich doch so sehr
gewünscht hatte. Der Weg zum Long Beach hatte es insgesamt ganz schön in sich.
Ich hatte einen normalen Wanderweg erwartet. Stattdessen mussten wir uns an
riesigen Felsbrocken mit einem Seil hinunterlassen.
Doch wir wurden belohnt mit
einem traumhaften Strand, dessen ersten Anblick ich so schnell nicht vergessen
werde. Es war der mit Abstand schönste Strand bisher. Der Sand war beinah weiss
und extrem fein. Das Wasser kristall klar und so unglaublich türkis. Und das
schönste war, dass man eigentlich komplett alleine an diesem Strand war. Wir
verweilten an diesem Ort bis zum Sonnenuntergang und entschieden uns für den
Rückweg ein Boot Taxi zu nehmen.
Soweit schien alles perfekt zu
sein. Aber wir möchten natürlich auch ehrlich sein und erzählen euch genauso
unsere negativen Momente. Das Paradies ist leider geplagt von Sandflöhen. Fabian
machte zum Glück keine Bekanntschaft mit ihnen, doch mich mochten sie ganz
gerne. Man stellt sich dieses Problem wie tausend Mückenstiche am Körper vor,
die erst Nachts zum Vorschein kommen und deren Juckreiz fast unerträglich ist.
Zusätzlich hatten wir beide Magen Darm Probleme am vorletzten Tag.
Wahrscheinlich wurden diese ausgelöst durch ein Baguette, welches wir an einem
kleinen Stand gekauft hatten. Selbst Fabians Magen, welcher eigentlich alles
aushält, musste in diesem Fall nachgeben.
Trotz dieser zwei kleinen Probleme,
werden wir Koh Rong als Paradies in Erinnerung behalten und empfehlen jedem
diesen Ort so schnell wie möglich zu besuchen, bevor der große Tourismus auch
diese Insel einnimmt und es zu einem zweiten Koh Samui wird. Denn eins steht
fest, das Potenzial für so eine Tourismushochburg hat Koh Rong allemal.
So
langsam ging unser Geldvorrat zu neige und da wir keine Möglichkeit hatten an
neues zu kommen, mussten wir leider Koh Rong verlassen. Da uns selbst das Geld
für die Fähre fehlte, mussten wir unsere Pässe als Pfand abgeben. Zum Glück hat alles problemlos
geklappt. Am Festland, nachdem wir Geld abgehoben hatten und die Fähre
nachträglich bezahlten, bekamen wir unsere Pässe wieder zurück.
Nach einer Woche Strandurlaub,
machten wir uns nun auf den Weg nach Siem Reap um das 8. Weltwunder, Angkor
Wat, zu bestaunen.
Soundtrack (stark geprägt durch den Hippie-Flair auf Koh Rong):
Soundtrack (stark geprägt durch den Hippie-Flair auf Koh Rong):
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