Amsterdam - Tot Zins!

Ein Jahr lang wohnen, lernen und leben in Amsterdam, schon ist es wieder vorbei. Selten ist die Zeit so schnell verflogen wie während diesem intensiven Lebensabschnitt. Jetzt gerade sitze ich an meinem Schreibtisch zurück im beschaulichen Löhne, regele die letzten organisatorischen Angelegenheiten und versuche alles Geschehende und Erlebte irgendwie zu strukturieren und in Worte zu fassen. Es fällt mir schwer, zu viel ist passiert als das ich hier alles niederschreiben könnte. Nun bereue ich es, dass ich nicht bereits während des Jahres angefangen habe Dinge schriftlich zu dokumentieren, wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte. Aber irgendwie fehlte mir die Zeit, das ersehnte "entspannte Studentenleben" fand irgendwie nicht statt. Besonders am Anfang des Studienjahres kam zwischen der Introduction Week, zahlreichen Partys, dem Nebenjob, organisatorischen Angelegenheiten, Sprachkursen und natürlich den ersten Vorlesungen fast so etwas auf wie Stress. Zugegebenermaßen, es war angenehmer und aufregender Stress, der hauptsächlich durch Ungewissheit getrieben wurde. Vielleicht ist man am Anfang etwas über-motiviert an alles heran gegangen. Aber naja, schlussendlich hat das auch zu sehr guten Studienergebnissen beigetragen. Daher sollte ich mich nicht zu sehr beschweren.
Zurück zu der Problematik das ich nicht weiß wo ich hier anfangen soll. Vielleicht macht es Sinn zunächst einmal ein paar Worte über das "Team Turnhoutplantsoen" zu verlieren - meiner WG. Da ich Dimi und Pippo ja vorher schon kannte, wusste ich so ungefähr worauf ich mich einlasse. Trotzdem mit einen chronisch-überarbeiteten und gestressten Dimitri (alias Ludolf, Schimmel Peter, oder White Dance Raper), der auch mal so intellektuelle Ergüsse wie "Alles Nutten außer Schlampen" raushaut, zusammen zu wohnen, ist schon ein Highlight für sich. Ich lasse nun mal weitere Details außen vor, da diese mit Sicherheit im Konflikt mit seiner Social Identity stehen. In Kooperation mit unserem ewig-katernden "Häufchen Elend" Phlipp schafften wir es die hohen Erwartungen an unser WG-Leben nochmal zu übertreffen und eine wirklich sehr schöne Zeit im "Trendviertel" Nieuw Sloten zu haben. 

In diesem Sinne: "Es kostet nur Zeit wenn wir gegen uns arbeiten".



Diese beiden Herrschaften waren natürlich nicht meine einzigen Weggefährten. Neben zahlreichen anderen Deutschen verbrachte ich sowohl viel Zeit mit europäischen Nachbarn aus den Niederlanden, Dänemark oder Frankreich, als auch mit Kommilitonen aus Venezuela oder Mexiko. Mit all diesen Menschen teile ich tolle Erlebnisse und Erinnerungen an unzählige durchgefeierte Nächte (und Tage!), Bootsausflüge, Entspannungspausen am Strand oder im Vondelpark oder einfach nur gemütliche Abende. Ich weiß gar nicht welche Highlights ich hier nun besonders hervorheben sollte. Je mehr ich nachdenke, desto mehr Erinnerungen kommen hoch; Voltt Festival, ADE, HOBO Bash, Queensday, Click Circut, Welcome to the Future, Endlose Nächte im Trouw, "The nice bar at Leidseplein", Chupitos. All diese einfachen Stichwörter beinhalten so viel Positives, Dinge die ich hoffentlich nie vergessen werden. Wie sagt man so schön, Bilder sprechen mehr als tausend Worte:












Jedes dieser Fotos steht stellvertretend für eine Erinnerung. Ich hätte liebend gerne noch mehr Fotos hochgeladen, aber ich denke das diese Auswahl bereits einiges abdeckt. Neben großartigen Partys werde ich auch das Studium an sich und die VU University Amsterdam in sehr guter Erinnerung behalten. Sowohl die qualitativ hochwertigen Vorlesungsreihen und Dozenten als auch die Projekte neben dem Studium. Ja sogar die schier endlosen Bib-Sessions während der Thesis-Zeit werden mir fehlen. Ich denke, dass all diese Einflüsse mich persönlich als auch akademisch weiterbringen werden bzw. gebracht haben. Manche dieser Einflüsse könnte man gar als Inspirationen titulieren, auch hinsichtlich meines beruflichen Werdegangs. Vor wenigen Tagen erreichte mich die Nachricht, dass ich auch meine Master Thesis, nach monatelanger Arbeit, sehr gut abgeschlossen habe. Man kann also insgesamt von einer sehr "runden Sache" sprechen, denke ich. 

Natürlich darf ich auch nicht vergessen, die Stadt Amsterdam an sich hier noch zu erwähnen. Zwischen Queens Day Eskapaden und kultureller Bewusstseinserweiterungen in den zahlreichen Museen oder durch den künstlerischen Flair inmitten von Grachten und Gassen, bietet diese Stadt einfach alles was das Leben lebenswert macht. Einzig die hohen Lebensunterhaltungskosten und der Kommerzialisierungswahn der Niederländern ("Die Schwaben Europas") erschweren das Studentendasein ein wenig. Dennoch, ich bedanke für all die tollen Festivals, Clubs und sonstigen Annehmlichkeiten die uns in diesem Jahr geboten wurden - vielleicht schaffe ich es ja irgendwann zurück zukommen. Wie mein Resümee ausfallen wird, zeichnet sich ja wahrscheinlich schon ab. Ich bereue den Schritt keineswegs mich gegen die Konzernkarriere und für das Studium an der VU entschieden zu haben. Es war ein großartiges Jahr.

Beinahe mit Wehmut blicke ich nun zurück auf das vergangene Jahr, traurig das es schon vorbei ist. Doch dieses Gefühl verfliegt sehr schnell wenn ich bedenke welches große Abenteuer mir noch bevorsteht. In einem Monat beginnt die große Reise - "Around the world, and back again"; doch dies ist eine Geschichte für andere Blogposts..

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