Around the World, and back Again?: Bonn

Unglaublich - bereits nach knapp 3 Monaten Leben und Studieren in Amsterdam, schaffe ich es endlich mir die Zeit für einen neuen Blogeintrag zu nehmen! Wird auch langsam wirklich Zeit denn wie erwartet, prasseln unglaublich viele neue Eindrücke und Inspirationen auf mich ein, die mich und mein Denken & Handeln in irgendeiner Form bewegen..

Der Hintergrund dieses Blogs war ja vornehmlich, Gedanken und Empfindungen auf meiner "Reise" zu dokumentieren und für mich festzuhalten. Das ist natürlich schwierig wenn man sich nicht die Zeit dafür nimmt diese in regelmäßigen Abständen zu artikulieren und in diesen Blog zu schreiben, Erinnerungen verblassen und verschwimmen langsam, häufig bleiben lediglich die extremsten Empfindungen im Gedächtnis - besonders schöne oder schlimme Erinnerungen, nicht aber Alltäglichkeiten oder gar grundsätzliche Einstellungen bzw. Haltungen oder Banalitäten.

Ich erlebe genau diesen Vorgang gerade bezüglich meiner Zeit in Bonn. Ich ertappe mich selbst dabei wie ich vieles romantisiere, vielleicht schöner oder besser darstelle als es im Endeffekt war. Letztendlich war diese Zeit ja ausschlaggebend dafür Dinge neu zu interpretieren, bisherige persönliche Ansichten zu verwerfen und einen tiefgreifenden Schnitt in meinem Leben zu machen. Raus aus der Sicherheit, rein ins Abenteuer!

Vielleicht ist das aber auch genau der Grund warum ich so wohlwollend auf die Zeit zurückblicke?! Diese Erfahrungen, ob negativ oder positiv, haben mir den Weg geebnet auf dem ich heute gehe.

Ich möchte auch gar nicht so sehr auf Negatives eingehen, weil ich einerseits glaube das es wenig sinnvoll ist sich mit Vergangenem auf diese Weise zu beschäftigen und andererseits mir auch nichts wirklich negatives widerfahren ist was in irgendeiner Art erwähnenswert wäre. Auch wenn der Job nicht meine berufliche Erfüllung war, so kann ich unglaublich viel aus dieser Zeit mitnehmen. Erfahrungen die mir sicherlich noch sehr hilfreich sein werden, ob beruflich oder privat. Und dafür kann ich mich nur immer und immer wieder bedanken!

Die wirklich positiven Erinnerungen, die ich aus Bonn mitnehme sind beinahe ausnahmslos mit meinen dortigen Mitmenschen verbunden. Einige Leute die bereits im Bachelor Studium meine Weggefährten waren und viele neue Bekanntschaften die ihren Teil dazu beigetragen haben, dass ich wirklich gerne auf diese Zeit zurückblicke. Besonders hervorgehoben werden müssen dabei Teile meiner WG und im Speziellen meine Mitbewohnerin mit der ich viele lustige und schöne Erinnerungen teile und die mich von Beginn an überall mit hingeschleppt hat und damit quasi den Grundstein für die tolle Zeit in Bonn gelegt hat. Besonders wenn man so viel umgezogen ist wie ich in den letzten Jahren weiß man so eine Unterstützung mehr als zu schätzen. Denn so schön es auch ist herum zu kommen und vieles verschiedenes zu sehen und erleben zu dürfen, so darf man die Kehrseite dieser Medaille nicht vergessen; fortdauernde und intensive soziale Beziehungen aufzubauen und zu führen, jenseits jeglicher Oberflächlichkeit, ist äußerst schwierig und kompliziert. Daher hoffe ich, dass es möglich sein wird auch zukünftig den Kontakt aufrecht zu erhalten.

Ich werde jetzt gar nicht erst anfangen die zahllosen WG-Partys, Raves und faszinierenden Momente sowie die ebenso wichtigen kleinen, alltäglichen Dinge im Detail zu schildern, denn egal wie ausführlich ich versuchen würde diese zu beschreiben, es würde nicht ansatzweise das Bild wiederspiegeln welches sich in meinem Kopf und meinen Erinnerungen eingebrannt hat. Ich könnte ohne Probleme seitenlange Romane über Flunky-Ball, Lustig Wandern, Abende im Hofgarten, heimliche Zigaretten, Karneval, die besten Pizzen Deutschlands oder simples Zähneputzen schreiben - naja vielleicht hätte ich es vor einiger Zeit bereits machen sollen, damit die Erinnerungen in all ihren positiven und negativen Facetten nicht verblassen ;-)

Ab und zu helfen allerdings auch Bilder als Gedankenstütze..